
KRANKENSALBUNG
Krankensalbung
Öle, Salben und Cremes sind weder aus dem Gesundheitswesen noch aus der Schönheitspflege wegzudenken. Ihre heilende Wirkung kannte man schon zu Zeiten der Bibel: So goss der barmherzige Samariter Öl und Wein auf die Wunden des überfallenen Mannes und verband sie (vgl. Lukasevangelium 10,34). Auch auf die kosmetische Verwendung trifft man in der Heiligen Schrift, etwa wenn der 23. Psalm Gottes „Gastfreundschaft“ preist: „Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt …“ (Vers 5; Psalm 45,8 spricht vom „Öl der Freude“).
Es bot und bietet sich an, diese leibliche Heilung und Stärkung zum Zeichen geistlicher Kraft zu erheben. Der 1. Johannesbrief beispielsweise bezeichnet den bei der Taufe empfangenen Heiligen Geist als „die Salbung von dem, der heilig ist [nämlich Gott]“ (2,20). In diesem Sinne schreibt Jakobus in seinem Brief: „Ist einer unter euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben“ (5,14-15).
Diese Krankensalbung wurde eine Zeitlang als Sterbesakrament betrachtet: als „Letzte Ölung“. Zwar sollen die Priester dieses Sakrament tatsächlich nur denjenigen spenden, die ernsthaft erkrankt sind; es dient aber nicht zur Besiegelung des Todes, sondern zur Stärkung des Kranken. Eine leibliche Besserung durch das Sakrament ist möglich, aber nicht garantiert. Die geistliche Kraft der Salbung erleichtert es vielmehr den Leidenden, ihre Beschwerden und Schmerzen mit dem Leiden und Tod Christi zu verbinden. So spüren sie tröstlich, dass Christus als leidender Gottesknecht „unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen“ hat (Jesaja 53,4).